Kinder, die in Pflegefamilien aufwachsen, haben meist viele schwierige Erfahrungen in ihrer Herkunftsfamilie hinter sich, wie beispielsweise das Erleben von Misshandlung oder Vernachlässigung - gerade in den ersten Lebensmonaten und Jahren ist das Kind traumatischen Situationen hilflos ausgeliefert. Oftmals kommt hinzu, dass die Bindungsperson in der Herkunftsfamilie das Kind nicht schützen konnte oder die traumatischen Erfahrungen sogar verantworten muss. Dies führt in Folge zu einer Bindungstraumatisierung des Kindes, die jede weitere Beziehung als potentiell gefährlich erscheinen lässt und führt in Folge zu unterschiedlichen Symptomen (Wut-/Aggressionsausbrüche, Selbstverletzung, Lügen, Vermeidung bestimmter Situationen/Schule, Schwierigkeiten in der Gestaltung sozialer Kontakte, Kontrollverlust oder Überanpassung u.v.a.), welche weitreichende Folgen haben und Herausforderungen im Alltag und im Zusammenleben in der Pflegefamilie mit sich bringen.
Inhalt
Auf Grundlage der modernen Bindungsforschung und der aktuellen Forschungsergebnisse zu Entwicklungstraumatisierungen werden Ursachen und Auswirkungen von (frühen) Beziehungstraumatisierungen beleuchtet.
Methoden
Theoretische Auseinandersetzung, Arbeit an konkreten Fallbeispielen, Erarbeitung von praktischen Hilfestellungen für das Kind bei traumatischen Echos.
Referent
Marcus Kettl, MSc
Psychotherapeut; Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut; Bindungspsychotherapeut; Kinder- und Jugendlichen Traumatherapeut; Referent in Fachschulen und Weiterbildungen sowie für das Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe.
Ort
Kompetenzzentrum plan B
Richterstraße 8d
4060 Leonding
0732 606665